Gleiche

Gleiche
gleich:
Das gemeingerm. Adjektiv mhd. gelīch, ahd. gilīh, got. galeiks, aengl. gelīc (engl. like), aisl. ‹g›līkr (schwed. lik) ist eine alte Zusammensetzung aus germ. *ga- und *līka- »Körper, Gestalt« (vgl. ge..., Ge... und Leiche) und bedeutete ursprünglich »denselben Körper, dieselbe Gestalt habend«. Außergerm. entspricht die balt. Wortgruppe von lit. lýgus »gleich«. – Aus der Verwendung von »gleich« zum Ausdruck der Übereinstimmung von Raum und Zeit entwickelte sich im Dt. der adverbielle Wortgebrauch im Sinne von »eben, gerade« (beachte das mit »so« verstärkte sogleich »sofort«). Abl.: Gleiche (mhd. gelīche, ahd. gilīhī; heute im Allgemeinen durch »Gleichheit« ersetzt und nur noch in »Tagundnachtgleiche« gebräuchlich); gleichen (mhd. gelīchen, ahd. gilīhhan, gilīhhēn), dazu die Präfixbildungen begleichen (19. Jh.; Verdeutschung von »saldieren« in der Kaufmannssprache) und vergleichen (mhd. verg‹e›līchen), Vergleich (17. Jh.; erst aus dem Verb rückgebildet); Gleichnis (mhd. gelīchnisse, ahd. gilīhnissa; eigentlich »das, was sich mit etwas anderem vergleichen lässt«); gleichsam (Zusammenrückung aus »gleich« und »sam«, vgl. ...sam; mhd. dem gelīche sam); Gleichung (mhd. g‹e›līchunge »Gleichartigkeit, Ähnlichkeit«; Substantivbildung zum Verb »gleichen«; heute besonders im Sinne von »Gleichsetzung rechnerischer Werte« gebräuchlich). Zus.: Gleichgewicht (17. Jh.; Lehnübersetzung von lat. aequilibrium, frz. equilibre); gleichgültig (17. Jh.; zunächst »gleichwertig«, dann »unterschiedslos; unbedeutend; uninteressiert«); dazu Gleichgültigkeit (17. Jh.); gleichmäßig (16. Jh.), daraus rückgebildet Gleichmaß (17. Jh.); gleichmütig (16. Jh.), daraus rückgebildet Gleichmut (17. Jh.); Gleichschritt (18. Jh.); gleichzeitig (18. Jh.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Gleiche — (Bauk.), bei Aufführung von Mauern die horizontale Ebene, welche an verschiedenen Stellen, bes. aber da, wo die Stockwerke aufhören u. wo überhaupt ein Gemäuer eine andere Form u. Stärke als das darunter stehende erhält, angelegt wird, damit die… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gleiche — Glei|che 〈f. 19; unz.; veraltet〉 etwas in die Gleiche bringen ins Gleichgewicht, in Ordnung [<ahd. gilihi; noch in „Tagundnachtgleiche“, sonst durch Gleichheit ersetzt] * * * Glei|che, die; , n [mhd. gelīche, ahd. gilīhī = Gleichheit]… …   Universal-Lexikon

  • Gleiche — Glei|che, die; , n; etwas in die Gleiche bringen …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Gleiche — izokreivė statusas T sritis fizika atitikmenys: angl. equal function line; isoline vok. Gleiche, f; Isolinie, f; Linie gleichen Wertes, f rus. изолиния, f; линия равных значений, f pranc. courbe d’égales valeurs, f; isocourbe, f; isoligne, f …   Fizikos terminų žodynas

  • Gleiche Stimmen — (Voces aequales) heißen Stimmen nur einer der beiden Hauptgattungen: Männer oder Frauen (Knaben ) Stimmen; vgl. Gemischte Stimmen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • gleiche Rechte — gleiche Rechte …   Deutsch Wörterbuch

  • Gleiche Stelle, gleiche Welle — Friedrich Luft (* 24. August 1911 in Berlin Friedenau; † 24. Dezember 1990 in Berlin) war einer der bedeutendsten Theaterkritiker Deutschlands. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Sonstiges 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Gleiche Bewegung — Als gleiche Bewegung (lat. motus rectus) bezeichnet die musikalische Kontrapunktlehre das Verhältnis zweier Stimmen, die sich in die gleiche Richtung, d.h. beide entweder auf oder abwärts, bewegen. Die verdeckte Parallele, eine gleiche Bewegung… …   Deutsch Wikipedia

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